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In medizinischen Notfällen: 112 (Rettungsdienst)
In anderen schweren Notlagen: 110 (Polizeinotruf)

Notfallversorgung Kliniken:

Für Notfälle stehen Ihnen unsere Kliniken rund um die Uhr zur Verfügung.

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Krisendienst Schwaben

Hilfe bei psychischen Krisen:

Tel.: 0800 / 655 3000
Webseite: www.krisendienste.bayern/schwaben/
Datenschutz Leitstelle des Krisendienstes nach Art. 13 DSGVO

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  • Ärztin und Patientin sitzen im Besprechungsraum während der Psychotherapie und unterhalten sich.

Psychiatrie und Psychotherapie

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Akut- und Allgemeinpsychiatrie

Umfassende Diagnose

Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit im stationären Bereich liegt in der diagnostischen Einordnung psychischer Erkrankungen. Unser Ansatz umfasst dabei stets eine ausführliche psychiatrisch-psychotherapeutische und somatische Differenzialdiagnostik. Dabei setzen wir neben den ärztlichen, psychologischen und psychotherapeutischen Gesprächen sowie der intensiven Bezugspflegearbeit standardisiert Interviews und Symptomfragebögen ein. Zum diagnostischen Angebot gehören eine ausführliche internistisch-neurologische Untersuchung, die Bestimmung zahlreicher richtungsweisender und moderner Laborparameter inklusive der Möglichkeit der Untersuchung des sog. Nervenwassers (Liquors). Ferner werden regelhaft Messungen der Gehirnströme (mittels EEG), Bestimmungen der Reizleitungszeiten des Herzens (mittels EKG) und verschiedene bildgebende und funktionelle Untersuchungen (v.a. cMRT, cCT, ggf. PET) zur Differenzierung und diagnostischen Einordnung eingesetzt. Jeder Schritt wird dabei ausführlich mit unseren Patient:innen besprochen. 

Ganzheitliche Behandlung

Wir bieten allen Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen eine individuelle und ganzheitliche Behandlung und Begleitung an. Gemeinsam mit unseren Patient:innen bemühen wir uns, einen individuellen Weg aus der bestehenden Krise herauszufinden und diesen zu begleiten.
In der Akutpsychiatrie können auch schwere psychiatrische Erkrankungsbilder behandelt werden, bei denen dies aufgrund der Schwere und der damit zum Teil verbundenen gerichtlichen Unterbringung in einem geschützten Setting erfolgen muss. Solche Episoden können bei unterschiedlichen Erkrankungen auftreten und bedürfen besonderer therapeutischer Maßnahmen. Wir unterstützen diesen Weg und begleiten die Vermittlung einer spezialisierten Weiterbehandlung. 

Individuelle Therapie

Neben der diagnostischen Einordnung bieten wir die individualisierte Therapie an. Dabei unterstützen wir insbesondere in der Organisation und Weitervermittlung in spezialisierte stationäre, teilstationäre und nachstationäre Behandlungsangebote inklusive der ambulanten psychiatrischen, sozialpädagogischen und psychotherapeutischen Nachsorge. Für die Behandlung steht ein engagiertes Team aus Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Psycholog:innen, Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen, Fachpflegekräften, Ergotherapeut:innen und Physiotherapeut:innen sowie Komplementärtherapeut:innen zur Verfügung. 
Wir arbeiten auf der Grundlage von nationalen und internationalen Diagnose- und Behandlungsleitlinien. Insbesondere vertreten wir dabei den Ansatz einer modernen und leitliniengerechten Kombination von Einzel- und Gruppenpsychotherapie mit einer individualisierten Pharmakotherapie in der Akutbehandlung und Rezidivprophylaxe. Daneben bieten wir regelhaft spezifische Ergotherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Komplementärtherapien und das Training der Alltagskompetenzen sowie die Unterstützung bei der Rückkehr in den beruflichen Alltag durch Wiedereingliederungsmaßnahmen und teilstationäre Behandlungsangebote an.

Neuropsychiatrie und Erkrankungen des höheren Lebensalters

Die Neuropsychiatrie beschäftigt sich mit organisch bedingten kognitiven und psychischen Störungsbildern und bewegt sich somit im Grenzbereich der Fachgebiete Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie. Neuropsychiatrie ist ein Teilgebiet der Psychiatrie, das sich mit der diagnostischen Abklärung und Behandlung psychischer Erkrankungen im Alter (meist ab 65 Jahren) befasst. 

Krankheitsbilder

Die häufigsten Krankheitsbilder sind primär psychiatrische Erkrankungen, wie Depressionen, Ängste, Psychosen oder Suchterkrankungen. Davon abzugrenzen sind neurodegenerative Erkrankungen, wie Demenzerkrankungen oder Bewegungsstörungen, die mit zunehmendem Alter gehäuft diagnostiziert werden. Phasenweise manifestieren sich neurodegenerative Erkrankungen zunächst mit psychiatrischen Symptomen wie Ängsten, Depressionen oder paranoid-halluzinatorischen Symptomen, die der Diagnose einer neurologischen Grunderkrankung jahrelang vorausgehen können.
Hinter psychischen Störungen lassen sich jedoch auch krankhafte, organische Mechanismen, wie akute oder chronische Entzündungen (z.B. Autoimmunerkrankungen), Infektionen, Stoffwechselstörungen, Mikroblutungen oder Tumore ursächlich diagnostizieren. Diese Erkrankungsbilder können junge und alte Menschen betreffen, treten allerdings deutlich häufiger im höheren Lebensalter auf.
Insbesondere bei der Behandlung älterer Menschen mit psychischen Erkrankungen muss daher immer auch ein besonderes Augenmerk auf die körperlichen Begleiterkrankungen gelegt werden. Die Diagnostik und Behandlung neuropsychiatrischer Erkrankungen erfordert aufgrund von altersbedingten Veränderungen des Organstoffwechsels und der metabolischen Verteilung eingesetzter Medikamente besondere Kenntnisse und Erfahrungen auch im organmedizinischen Bereich.  

Differenzierte Diagnostik

Wichtig für eine differenzierte Diagnostik ist zudem eine vernetzte Zusammenarbeit mit diagnostischen Fächern der Medizin, wie der Neuroradiologie und der Nuklearmedizin. Apparative diagnostische Maßnahmen ermöglichen sowohl eine strukturelle Einordnung von Atrophiemustern bei neurodegenerativen Erkrankungen mit Hilfe der Computer- und Kernspintomographie, als auch eine Einordnung von Stoffwechsel-Fehlfunktionen, wie die FDG-PET-Untersuchung, der DAT-Scan oder eine Amyloid-PET-Untersuchung. Eine hochwertige neurochemische Diagnostik mittels Nervenwasseruntersuchung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Laboren erlaubt neben der Routinediagnostik bei neurodegenerativen oder entzündlichen Erkrankungen auch bei seltenen Ursachen eine korrekte diagnostische Einordnung des Erkrankungsbildes. Mit Hilfe dieser Maßnahmen lassen sich Krankheitsbilder entsprechend neuester wissenschaftlicher und klinischer Standards einordnen.

Behandlung

Personen im höheren Lebensalter sind durch die erkrankungsbedingten Beeinträchtigungen in ihrer Lebensqualität erheblich beeinflusst. Vor allem die Selbstversorgung, die Inanspruchnahme von Hilfe und die Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten können eingeschränkt sein. Gerade dabei lassen sich sowohl die Erkrankungen als auch die damit verbundenen Beeinträchtigungen durch einen multimodalen Behandlungsansatz mit Pharmakotherapie, psychotherapeutischen Verfahren in Einzel- und Gruppentherapien als auch mit Hilfe von Ergo- und Physiotherapie und sozialtherapeutischen Maßnahmen gut beeinflussen. 

Es ist uns ein besonderes Anliegen, Menschen im höheren Lebensalter und jungen Menschen mit sekundären (organisch bedingten) psychischen Erkrankungen eine umfassende Behandlung und Unterstützung in unserem Bereich Neuropsychiatrie zukommen zu lassen. 

Abhängigkeitserkrankungen und Doppeldiagnosen

Abhängigkeitserkrankungen zählen zu den häufigsten und schwersten psychischen Störungen. Die Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit wie auch auf das Privat- und Berufsleben können gravierend sein. Unterschieden werden stoffgebundene und nicht-stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen, wobei letztere mit Verhaltenssüchten, wie z.B. dem pathologischen Spielen gleichzusetzen sind. Zu den stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen werden die Tabak-, Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit sowie die Abhängigkeit von anderen psychotropen Substanzen gezählt. Als Vorstufen werden der riskante Konsum und der schädliche Gebrauch bzw. Missbrauch dieser Stoffe gesehen, wobei die Übergänge meist fließend sind.

Typisch ist eine deutliche Dosissteigerung im Verlauf der Krankheitsentwicklung bis zu lebensbedrohlichen Komplikationen bei abrupter Reduktion oder Beendigung des Konsums. Abhängigkeitserkrankungen führen bei den Betroffenen zu deutlichen Beeinträchtigungen der Lebensführung, beeinflussen die sozialen Beziehungen und gehen oft mit finanzieller Verausgabung einher. Die Beschaffung des Suchtmittels gewinnt oberste Priorität; andere Bedürfnisse werden dem untergeordnet. Insgesamt kommt es zu einer deutlichen Verschiebung der eigenen Motivation und von grundlegenden Werten: Die Abhängigkeit gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, während alles andere davon überschattet wird.

Unser Angebot

Wir bieten eine differentialdiagnostische Einordnung der Abhängigkeitserkrankung sowie der psychischen und körperlichen Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) an. Dies beinhaltet die Einordnung des Schweregrades der Abhängigkeit – insbesondere bei multiplem Substanzgebrauch – und eine genauere Einordnung des Entzugssyndroms unter besonderer Berücksichtigung von Komplikationen wie epileptischen Anfällen im Entzug, induzierten psychotischen Störungen, kognitiven Störungen und anhaltenden Verhaltensstörungen (Wesensänderungen). 
Nach Stabilisierung des Suchtverhaltens und Ausgleich des Entzugssyndroms bieten wir eine Abklärung weiterer psychischer Erkrankungen an. Das Konsumverhalten ist überwiegend in diesem Zusammenhang als Selbstmedikation einer weiteren psychischen Erkrankung durch den Betroffenen zu sehen. Es besteht somit eine wechselseitige Beziehung, die mit dem Begriff der „Doppeldiagnose“ bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich beispielsweise um affektive Störungen, Trauma-Folgestörungen, Psychosen und Persönlichkeitsstörungen, die Basis einer Abhängigkeitserkrankung sein können.

Therapeutisch bieten wir im Rahmen unseres multimodalen Therapiekonzeptes das volle Spektrum der modernen Suchttherapie: vom akuten qualifizierten Entzug im stationären Setting, über die tagklinische Stabilisierung und integrierte Versorgung der Begleiterkrankungen bis zur ambulanten Weiterbehandlung in unseren Fachambulanzen. Teil unseres Suchtverständnisses sind die gute Erreichbarkeit unseres Angebots sowie die Unterstützung des sozialen Umfeldes der Betroffenen. Wichtig ist uns hierbei die enge Kooperation mit stationären und ambulanten Partnern und Einrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft sowie bundesweit.
 

Psychotherapie und Psychosoziale Therapien

Wissenschaftlich fundierte Therapien

Wesentliches Ziel der ärztlichen und psychologischen Psychotherapie ist es, in psychischen Ausnahmesituationen Hilfestellung zu leisten, um wieder die persönlichen Lebensaufgaben zu meistern und zurück in die Mitte der Gesellschaft zu finden. In unserer Klinik schaffen wir in der Psychotherapie einen Rahmen, um unsere Patient:innen als Ganzes wahrzunehmen und sie so in allen Facetten ihrer Persönlichkeit zu verstehen. Gemeinsam erarbeiten wir persönliche Therapieziele und einen individuellen Plan für den stationären oder teilstationären Aufenthalt.

In den Einzel- und Gruppentherapien steht nicht nur die Behandlung aktueller Symptome im Fokus, sondern auch die Aufarbeitung von Erlebtem. Wir betrachten die äußeren Umstände und Lebenssituationen ebenso wie innere Beweggründe. Psychotherapie wird bei uns für jeden, unabhängig von dem Schweregrad sowie der Art der Erkrankung, auf allen Stationen indikationsbasiert und störungsadaptiert angeboten. Sie wird auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und führt zu einer Auseinandersetzung mit den individuellen Herausforderungen. Die psychotherapeutische Behandlung geht dabei über den stationären Aufenthalt hinaus und wird passgenau aus einer Hand in unseren Ambulanzen fortgesetzt. 
Wir bieten die gesamte Bandbreite unterschiedlicher Therapierichtungen an. Neben den etablierten Psychotherapieverfahren führen wir spezielle Angebote für Menschen mit chronischen Depressionen (CBASP), Suchterkrankungen, affektiven Störungen, Traumatisierung, Persönlichkeitsstörungen (DBT) oder Psychosen (CBTp, MKT/MKT+) durch. Wir gehen neue Wege und entwickeln unser Psychotherapieangebot stetig weiter.

Unser Team arbeitet am Puls der Forschung und ist stets in den neuesten wissenschaftlichen Herangehensweisen geschult. An unseren universitären Standorten in Augsburg und Günzburg/Ulm entwickeln wir anhand aktueller Forschungserkenntnisse neue Therapieansätze: selbst sowie in Kooperation mit anderen Instituten. 

Psychosoziale Therapien

Psychische Erkrankungen können bei den Betroffenen auch zu erheblichen Einschränkungen in ihrem Lebensalltag führen, die sich nicht nur auf ihr Familienleben, sondern auch auf ihre berufliche Leistungsfähigkeit und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben auswirken können. Daher stellen die psychosozialen Therapien eine wichtige Säule in der multiprofessionellen Behandlung unserer Patient:innen dar. Das Ziel dieser psychosozialen Interventionen besteht darin, durch zielgerichtete und individuelle Förderung die persönlichen Ressourcen und Kompetenzen unserer Patient:innen zu stärken, damit sie mit ihren krankheitsbedingten Einschränkungen besser umgehen und sich nach der Akutbehandlung wieder in ihren Lebensalltag integrieren können. 

Das Spektrum der psychosozialen Behandlungsangebote reicht von der Möglichkeit der Akutbehandlung in der häuslichen Umgebung unserer Patient:innen, bis zur intensiven therapeutischen und sozialpädagogischen Unterstützung bei der beruflichen Eingliederung, bei der Wiederaufnahme des Studiums oder der Ausbildung. Durch Psychoedukation über die Ursachen und gezielte Vorbeugung von psychischen Erkrankungen sowie Teilnahme an kreativen und erlebnisorientierten Therapien wie der Ergo- und Kunsttherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Musiktherapie und Arbeitstherapie fördern wir persönliche Stärken und Alltagskompetenzen unserer Patient:innen, damit sie diese nach erfolgter Behandlung in ihrem gewohnten Lebensumfeld wieder anwenden können.